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Was zeichnet eine gute Präsentation aus?

1. Die 10-20-30-Regel

Es ist ganz einfach: eine digitale Präsentation sollte nicht mehr als 10 sichtbare Folien enthalten, nicht länger als 20 Minuten dauern und mindestens in Schriftgröße 30 geschrieben sein. Die 10-20-30-Regel stammt von dem Präsentationsspezialist Guy Kawasaki. Laut Kawasaki kann ein Publikum kaum mehr als 10 Konzepte aufnehmen, deswegen empfiehlt er 10 Folien pro Präsentation. ...

Was die Schriftgröße angeht, so legt uns Kawasaki die Zahl 30 ans Herz. Mehr Text auf einer Folie bedeute nicht gleich guter Inhalt. Wem die Zahl 30 zu dogmatisch ist, der solle die älteste Person im Raum finden und deren Alter durch zwei teilen. Mit 18 ist man aber immer auf der sicheren Seite.

Die eigenen Notizen sollten nur den roten Faden des Vortrags enthalten. Auf keinen Fall von den Karteikarten oder Folien ablesen. Sie sollten Hilfen für den Vortrag sein - mehr nicht. Wer von den Folien abliest, dreht sich mit dem Rücken zu seinem Publikum - einer der gröbsten Fehler des Präsentierens.

Die Präsentationsexperten sind fast einstimmig der Meinung, dass ein guter Vortrag von Geschichten lebt. "Tell stories" ist einer der meistgelesenen Tipps. Wer mit einer Geschichte den Vortrag beginnt, fängt sein Publikum ein. Wenn es gelingt, diese Geschichte visualisiert mit der digitalen Präsentationssoftware umzusetzen, befindet man sich auf einem sehr guten Weg.

Ein starker Einstieg und eine starkes Ende sind wichtige Stützpunkte für einen guten Vortrag.



2. Gliederung transparent machen

Es gibt immer Menschen, die zu spät kommen oder früher weg müssen bzw. während der Dauer einer digitalen Präsentation nehmen Aufmerksamkeit und Konzentration des Publikums immer mal wieder ab.

Ohne eine klare Gliederung geht der rote Faden beim Zuhörer schnell verloren und ein Wiedereinsteigen wird schwierig.

Deswegen ist unumgänglich das Thema und die Gliederung zu visualieren. So weiß das Publikum zu jedem Zeitpunkt, wo sich der Redner gerade befindet und wie viel Inhalt noch zu erwarten ist.



3. Inhalte der Folien

Alle Experten sind sich einig: Eine gute digitale Präsentation muss einfach und miminalistisch sein. Das Publikum ist nicht da, um die Folien zu bewundern, sondern um dem Vortrag zuzuhören.

Eine Folie sollte nicht mehr als fünf Stichpunkte enthalten. Zu vermeiden sind ganze Sätze, lange Zitate und komplizierte Grafiken und Tabellen. Wer zuviel Text auf seine Folien schreibt, verliert sein Publikum.

"Zeige den Leuten niemals, was du sagst und sage niemals, was du ihnen zeigst" ist ein weiterer wichtiger Grundsatz. Wenn der Inhalt der digitale Präsentation der gleiche wie auf dem Handout ist, dann ist das ein schlechtes Zeichen. 

Halten Sie es einfach!
 

Studien zeigen, dass Menschen am effektivsten Zusammenhänge verstehen, wenn Folien frei von irrelevanten Wörtern, Grafiken, Animationen oder Sounds sind. Viele zusätzliche Features reduzieren tatsächlich den transportierten Inhalt, weil sie als Ablenkung wirken. Sie überfordern die kognitiven Ressourcen des Publikums.

Es ist auch wichtig, dass Sie innerhalb Ihrer Folien einen konsistenten visuellen Stil beibehalten. Wählen Sie eine Schriftart aus - maximal zwei.

Die Farbwahl ist ein wichtiger Bestandteil einer gelungenen Präsentation. Nutzen Sie dieselben Farben bei allen Ihren Folien (und beschränken Sie sich dabei auf drei komplementäre Farben, zuzüglich ein paar neutrale Farbtöne, wie grau oder ein blasses blau). Sie sollte (in den meisten Fällen) nicht zu schrill ausfallen, sondern eher schlicht bleiben. D.h., dass nicht jedes Element eine gänzlich andere Farbe hat. Eine Möglichkeit der dezenten Farbvariation besteht im Verändern der Helligkeit der Farben, eine andere im Einmischen anderer Farben, wobei die eigentliche Farbe noch als Grundfarbe für den Farbton vorhanden sein sollte. Für beide Varianten gilt: mit den Unterschieden nicht übertreiben! 
 
Fotos sollten von nur einem Fotografen stammen oder zumindest so aussehen. Dasselbe gilt für Illustrationen und Grafiken. 

Setzen Sie Zahlenmaterial nur dosiert ein und Tabellen sind tabu!
 
Ein großer Vorteil einer digitalen Präsentation ist es, dass auf einfache Weise die Worte des Vortragenden betont werden können. 
 
In einem Meer aus Zahlen, Statistiken und Tabellen verschwindet dieser Vorteil jedoch. Die Zahlen können Sie später am Ende der Präsentation ausführlich auf Handouts verteilen.



4. Prozesse und Entwicklungen

Eine gute digitale Präsentation zeichnet sich dadurch aus, dass Prozesse, Entwicklungen und Abläufe dargestellt werden.

Wenn eine Folie (rein optisch gesehen) z.B. dynamische Elemente enthält bzw. darstellt, die allerdings in der Präsentationssoftware aus mehreren Folien besteht. Stellen Sie sich mehrere, nacheinander eingeblendete Funktionsgraphen in einem Koordinatensystem vor, die miteinander in Beziehung stehen und zur Überlagerung gebracht werden. Also ein Bild, welches weiterentwickelt wird.

Oder Einspielungen einer Interviewsequenz oder eine Grafik, die die Sitzverteilung eines Parlaments mit Gewinnen und Verlusten darstellt.

Oder durch Dimmen der Helligkeit (Folienhintergrund) den Zuhörer in die Situation eines Patienten mit einer Augenkrankheit versetzt, die zur Erblindung führen.



Fazit

"Schießen Sie nicht mit Kanonen auf Spatzen!"

Manchmal ist WENIGER MEHR!

PS: Diese Regeln sind sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss.

   

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